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FOA.2005 - METALNEWS.de
Nachdem uns die Absage von Nehemah wie ein Schlag ins Gesicht traf, ließen wir uns dennoch nicht entmutigen und blickten mit Vorfreude auf das diesjährige UMM Metal Maniacs Open Air 2005. Trotz der Schön-Wetter-Vorhersage und einer Regenwahrscheinlichkeit von (lächerlichen) 48%, blieben wir den ganzen Samstag über nicht vom Regen verschont. Doch was nützte es schon zu meckern! Also Bier geschnappt und auf vor die Bühne..

SAMSTAG

.: Panchrysia :.


Von den Belgiern Panchrysia hatte ich bis zum Festival noch keinen Ton gehört. Umso neugieriger machte ich mich zur Bühne auf, um den Opener zu sehen. Geboten wurde uns keyboardfreier moderner Black Metal auf hohem technischem Niveau. Die Gitarren erinnern zuweilen an die letzten beiden Immortal-Scheiben, und auch die Stimme des Sängers hat eine gewisse
Ähnlichkeit mit der des ehemaligen Frontmannes der eben erwähnten Norweger [Abbath]. Die Songs klangen aggressiv, druckvoll und abwechslungsreich, jedoch nicht sonderlich eigenständig, was meiner Freude über den gelungenen Gig aber keinen Abbruch tat. Feine Sache!
(Stina)

.: Undercroft :.

Den weitesten Weg zum UMM hatten wohl Undercroft angetreten. Die Deather aus Chile konnten nach Panchrysia ebenso viele Leute vor der Bühne halten, auch wenn das Wetter nicht mitspielte. Zumindest die Ausrutschgefahr beim Bangen war, sei es durch den erst vor ein paar Stunden begonnenen Alkoholkonsum (ok, manche Lagen sicher auch schon 18 Uhr im Koma) oder dem noch einigermaßen festen Boden, noch nicht allzu hoch, so dass auch hier tatkräftig die Matten geschüttelt wurden. Energisch, wild und aggressiv fegten die Mannen von Undercroft über die Bühne und bewiesen, dass Metal kein reines Europaphänomen ist. Nach der Resonanz der Festivalbesucher zu urteilen, dürfte sich der weite Weg für Undercroft demnach gelohnt haben.

.: Vidsyn :.

Dass Vidsyn in ihrer Musik einige Züge ihrer Landesgenossen Immortal mit ihrer ganz eigenen Gewürzmischung vereinen, hat sich mittlerweile ja schon ein wenig Gehör verschafft. Wie Old und Razor Of Occam, welche vor Vidsyn am Zuge waren, so mussten auch die norwegischen Herren aufgrund des anhaltenden Regenschauers mit wenig Präsenz vor der Bühne auskommen. Spärlich gefüllte drei bis vier Reihen trotzen dem Regen und sahen sich die Truppe, zumindest am Anfang, genau so steif an, wie sich die Musiker selbst gaben. Fast regungslos standen die vier Norweger auf der Bühne und spielten ihre Black Metal-Hymnen sehr ernüchternd runter. „The Rebirth Of Immortal“ durfte man hier also nicht erwarten. Einerseits fehlte die energiegeladene Bühnenshow, was vielleicht daran gelegen haben mag, dass Vidsyn wenig Bühnenerfahrung haben, andererseits ertönten die Stücke nicht so kraftvoll, sodass ich mich bereits nach einem Lied von den Schlammmaßen unter mir, den nasskalten Tropfen über mir und Vidsyn verabschiedete. Was die Jungs aus dem weiteren Verlauf ihres Sets machten, weiß ich also nicht zu berichten…

Am UMM-Metalzelt vorbeischlendernd, sah ich, wo sich der große Rest vergnügte. Trunken oder noch dabei diesen Zustand herbeizuführen, genossen sichtlich mehr Leute das Bier im Zelt, als Vidsyn vor der Bühne. Ganz so unerschrocken war die Metalfront dann also doch nicht!

.: Enthroned :.

 Der erste Stern des Abends sollte an diesem Samstag bei Enthroned leuchten! Uns so hörte es urplötzlich und unerwartet auf zu regnen, nachdem wir ab dem frühen Nachmittag wie von Eimern begossen wurden. Die bewappnete Regenschirmfront vor der Bühne konnte ihre Schutzschilde also niederlegen und mit gehobenen Häuptern auf die Belgier blicken, welche sogleich unermüdlich und voller Elan ein Black Metal-Set vom Feinsten ablieferten! Die krächzende Stimme von Frontmann Lord Sabathan, welcher außerdem bewies, dass er seinen 4-Saiter ebenso gut beherrschte, klang neben den schnellen bis mittelschnellen Riffattacken und dem wirbelnden Drum seiner Mitstreiter wie ein loderndes Feuer, welches nicht erlöschen könne! Neben Stücken der neuen Scheibe „Xes Haerecitum“ wie „Hellgium Messiah“ oder „Dance Of A Thousand Knives“, wurde auch der viel gewünschte Klassiker „Evil Church“ zum besten gegeben.
Nicht nur Enthroned schienen Spaß an ihrem Auftritt zu haben! Auch die wütende Maße vor der Bühne feierte die Belgier und forderte sogar eine Zugabe, was sich die Jungs nicht zweimal sagen ließen! Der sonst wegen dem anhaltenden starken Regen so spärlich gefüllte Platz vor der Bühne war gut gefüllt (die Leute übrigens auch) und strahlte in der Dunkelheit der Nacht, nicht zuletzt durch Enthroned, eine kraftvolle Atmosphäre aus, die man sich bei manch anderen auch gewünscht hätte.
(sno…)

.: Fatal Embrace :.

Als Ersatz für Steelpreacher, die leider kurzfristig absagen mussten, holte man die Thrasher Fatal Embrace als "Rausschmeißer" ins Billing. Zwar boten uns die Berliner eine solide Show, doch musste ich leider erneut feststellen [ich hatte die Band bereits vor einigen Jahren mit Desaster und Holy Moses gesehen], dass Originalität bei dieser Band nicht gerade groß geschrieben wird, obgleich ich denke, dass die Jungs diesen Anspruch auch gar nicht haben; insofern passt das schon. Geboten wurde uns in den 80ern verwurzelter Thrash Metal mit deutlich merkbaren Slayer-, Sodom- und Kreator-Einflüssen. Das Publikum hatte jedenfalls seinen Spaß: obwohl es immer noch wie aus Eimern schüttete und ein großer Teil der Metalheads bereits alkoholbedingt in den Zelten ratzte, bildete sich vor der Bühne doch ein amtlicher Moshpit. So muss es sein!
Als etwas nervig empfand ich jedoch die dauernden "Allright!"-Rufe des Sängers und seine Hetze gegen Gothics, die angeblich unsere Szene kaputtmachen. Ich hielt (und halte) das ganze für ziemlich überflüssig, denn soweit ich blicken konnte, befand sich auf dem gesamten Festivalgelände glücklicherweise kein einziger "Dummgote" (zu deutsch: Gothic, Gruftie – was auch immer). Vielleicht bezog es sich auch auf das gleichzeitig in Leipzig (also ganz in der Nähe) stattfindende Wave Gotik Treffen, wobei ich jedoch nicht glaube, dass dem UMM-Festival durch diese Veranstaltung Publikum verloren ging, zumal es sich (hoffentlich!) um zwei ganz unterschiedliche Zielgruppen handelt. Wie auch immer: ein netter Abschluss eines verregneten ersten Tages!
(Stina)

SONNTAG


Nachdem der erste Tag des Festivals nun beinahe „komplett ins Wasser gefallen war“, konnte es wettermäßig an diesem unheiligen Pfingstsonntag eigentlich nur noch besser werden. Was auch schwer anzuraten war, weil viele diesen Tag als den vom Billing her Stärkeren einschätzten. Hauptsächlich betraf das die Headliner Kampfar.
Mit dem Auf(er)stehen der Zeltplatzbesucher – von den Tagesbesuchern leicht an den Schwimmhäuten zwischen den Fingern zu unterscheiden – zeigte der Sonnengott letztlich doch ein Einsehen und vertrieb die garstigen Wetterquerulanten vom Firmament, so dass man sich wohl gelaunt gen Bühne trollte. Auf ein Neues!

.: Atanatos :.

Mit den Jenensern Atanatos hatte man aber auch den denkbar besten Opener gefunden, um den Leuten die Müdigkeit aus den Knochen zu prügeln. „Beast Awaking“ verkündete den programmatischen Einstand, dessen Konzept ganz gut aufging. Furioser Black-Death-Thrash (vor allem Thrash) Metal dargeboten von einer gut aufgelegten Band vor ebensolchem Publikum – da konnte nix schief gehen. Elf Jahre Bühnenerfahrung hinterlassen nun mal eine gewisse Routine (da lässt man sich auch eine gerissene Gitarrensaite nicht anmerken) und genügend hochklassiges Material haben die Thüringer sowieso in der Hinterhand. Von daher hätte sich der geneigte Fan auf einen bunten Reigen Lieder aus allen Schaffensphasen freuen dürfen, was aber nicht ganz in Erfüllung ging. Mit „Nightfall“ folgte ein Knaller aus der „Devastation“-Phase, ebenso der kurz vor Schluss gespielte Nackenbrecher „Imperator“. Auch die Songs „Ripped From My Inner Eyes“, „Left For Deaths Cold Embrace“ u. a. vom immer noch nicht veröffentlichten vierten Album (warum zum Henker findet so eine Band kein annehmbares Label?!) hinterließen ihre Wirkung bei dem Dutzend Headbangern vor dem halbvollen Bühnenraum. Aber ach, wieso nur spielt die Truppe seit Jahren schon keine Songs mehr der ersten beiden, eher Black Metal-lastigen Outputs? Scheiße auch, was habe ich „The Oath Of Revenge“ damals geliebt, mit allen seinen Stärken und Schwächen… Ähm, nichtsdestotrotz ein feiner Gig, was auch alle vorm Bühnenbau fanden, die die Band nach „Nightcrawler“ (Judas Priest-Cover) nicht gehen lassen wollten, so dass diese mit „Outbreak Of Evil“ (ihr wisst von wem das ist) hastig „Noch ein kurzes Stück!“ runterhackten.
(Lone Wolf Winter)

.: Witchburner :.

Vom Auftritt der hessischen Oldschool-Thrasher Witchburner bekam ich leider nur knapp die Hälfte mit. Nachdem man sich während der Aufnahmen zum letzten Album "Final Detonation" von Sänger Patrick getrennt hatte, übernimmt nun Andy von Nocturnal den Job am Mikro, welchen er meines Erachtens ziemlich gut macht. Die Teutonenthrasher, deren Musik oftmals an Sodom und die frühen Kreator erinnert (ohne jedoch eine gewisse Eigenständigkeit vermissen zu lassen), haben ihre Wurzeln genau wie ihre Kollegen von Fatal Embrace in den 80ern und machen diesem Image klamottentechnisch alle Ehre (stilecht mit Stretchhosen, Patronengurten, Spikes). Vom Publikum wurden die Jungs natürlich ordentlich abgefeiert. Schade nur, dass mir der Großteil des Gigs durch die Lappen ging...
(Stina)

.: Koldbrann :.

Nach dem Thrash Metal der Achtziger ging’s nach übertriebener Wartezeit (ein wiederkehrendes Problem) mit temporalen Sieben-Meilen-Stiefeln zum Black Metal anno 2005. Obwohl, und das ist nur als Lob zu verstehen, ein Album wie „Nekrotisk Inkvisition“ auch acht bis zehn Jahre früher in die Musiklandschaft gepasst hätte. Koldbrann - von einigen Komikern auch Goldbrand genannt (argh) – ist die norwegische Band, die es 1995 nicht gab, um die Lücke zwischen Satyricon, Darkthrone, Gorgoroth und der schwedischen Schwarzgemeinde zu schließen. Umso herausragender ist ihr musikalisches Schaffen in heutiger Zeit und so hoch auch lagen die Erwartungen, welche die Band aber vollends erfüllen konnte! Von der ersten Minute an brachten sie ein Gewitter über Bitterfeld, dass man Angst haben musste, die zwischenzeitlich wieder aufgekommenen Wolken könnten es ihnen gleich tun. Diese zeigten Gnade, Koldbrann nicht. Die Mannen um den agilen, charismatischen und (hinter der Bühne) sympathischen Sängers Mannevond trafen genau ins Herz der Black Metal Maniacs! Gespielt wurden in sorgfältig ausgewählter Abfolge neben den schnellen Attacken wie „Kaosmanifest“ und „Atomizer“, auch langsame, tiefgehende Brachialtaten wie „Fra Allfars Veg“, die die Meute fast noch mehr zum Abgehen brachte. Yes, in Punkto Bühnenpräsenz, Spannungsaufbau und Publikumskommunikation hat man wahrlich viel aus der Herbsttour gelernt und schon da war die Band hervorragend! Ein Gig ohne Fehl und Tadel, der die vereinten Metal-Verrückten des Matteschüttelns wegen erschöpft und durstig, aber vor allem glücklich zurück lies. Ganz groß!

.: Menhir :.

Vom hasserfüllten Schwarzmetall zu heidnischem Liedgut voller archaischem Stolz und Heimatliebe. Erneut ein ganz harter Schnitt, aber auch diesmal wieder leicht gemacht durch eine Umbaupause epochalen Ausmaßes. Auch wenn ‚dank’ der Lücke, die durch den kurzfristigen Ausfall von Pagan Rites entstanden war, kein Ablaufverzug aufkam, hätte die geduldig wartende Fangemeinde vor der Bühne ihre Helden gerne etwas früher gesehen. Als diese dann schließlich im mittelalterlichem Gewande auftraten, bedeutete das aber noch lange keinen Spielbeginn, sondern zunächst nur einen Soundcheck von nennen wir es mal breiterem Zeitrahmen. Nach zweitem Anspielen eines Songs waren sich schon der Eine oder die Andere nicht mehr ganz schlüssig, ob denn nun oder doch noch nicht…?, Was aber nach Abbruch und mit der Ansage „Okay, Monitor vorne noch lauter und in fünf Minuten (!) geht’s los.“ Klärung fand.
Doch die arge Geduldsstrapazierung ward letztlich nicht vergebens! Angefangen mit „Einherjer“ über „Die Kelten“ zu „Menhir“ zelebrierten Menhir genau das, was man an der Gruppe entweder liebt oder hasst. Großartige, melodiöse, treibende Gitarrenmusik versehen mit Texten, die einen direkt in die stolze, vorchristliche Epoche Thüringens zurückversetzen (auch ohne den eifrigen Fahnenschwinger), die Heimatliebe und Ahnenstolz verkörpern ohne dabei auch nur eine leise Andeutung verdorbener Gesinnung mitzutragen. Scheinbar darf man aber die Elektroanlage nicht zu den Anhängern der Band zählen, denn während des vierten Songs (vom neuen Album) viel der Strom komplett aus. Und leider hatte die Band ihre Akustikgitarren vergessen. Doch nach drei Minuten war auch dieses Problem behoben und zur Belohnung gab’s den gleichen Song noch mal von vorn. Feines Stück, leider ist mir der Titel entfallen. Noch mehr Sehnsucht auf das kommende Album schaffte die Darbietung des vertonten Hildebrandliedes mit Originaltext und klarem Gesang, der mit zum hochwertigsten zählte, was ich jemals auf einem Metal-Konzert gehört habe. Inbrünstig, sonor, hochmelodisch und schlicht ergreifend. Ein stiller Höhepunkt, der aber umgehend seine Auflösung in Nackenbrechern wie „Valhalla“, „Thuringa“ oder dem grandiosen „Ziuwari“ fand. Ganz selbstverständlich, dass die Meute sich nicht ohne Zugabe zufrieden gab. Ein glorreicher Auftritt!
(Lone Wolf Winter)

.: Mortuary Drape :.

Zu später Stunde erwarteten die hungrigen Festivalbesucher noch einmal kohlrabenschwarzes Frischfleisch. Mortuary Drape aus Italien rüsteten sich gegen halb 11 zum Angriff.
Neben der Bühne, welche mit zwei großen Mortuary Drape-Schriftzügen, einer Stahlkette, sowie einem kleinen Stahlpodest ausgestattet war, stach vor allem Sänger Wildness Perversion ins Auge, der über seinen schwarzen Sachen ein lila-farbenes Band wie das eines Pfarrers trug. Doch keine todlangweilige Predigt, sondern rasender Black Metal stand auf dem Programm. Einem Wirbelwind gleich bewegte sich Sänger Wildness Perversion wie in Extasse über die Bühne und machte seinem Namen alle Ehre. Schläge gegen den eigenen Kopf oder grimmiges Zähnefletschen gehörten nur zu einigen seiner wilden Gesten und Ausdrucksformen. Auch die Gitarristen und Bassist Arcane Of Veiled Light wussten sich auf der Bühne auszutoben und schmetterten ihre Haare im Takt auf und nieder. Das Stahlpodest diente übrigens dazu, sowohl dem Sänger als auch den Gitarristen im Verlaufe der Show mehr Höhe zu verschaffen.
Die brechende Wildheit der Italiener fand auch im Publikum Anklang und so wurden Mortuary Drape zu recht von zahlreichen, eifrigen Leuten gefeiert. Da ich die Band bis zum UMM auch nur vom Namen kannte, kann ich mich zu einzelnen Songtiteln leider nicht äußern. Geboten wurden zahlreiche Stücke und neben Enthroned das wohl längste Set, obwohl die Italiener, bevor sie die Bühne verlassen mussten, aussahen, als könnten und wollten sie noch gut und gerne ein paar Stücke mehr spielen. Mir reichte die Fülle an Songs jedoch aus. Alles in allem hinterließen Mortuary Drape einen energiegeladenen, räudigen und kranken Eindruck, sodass ich wohl nicht die Einzige sein werde, die sich demnächst mal einen Tonträger der Herrschaften zulegen wird.
(sno…)

.: Kampfar :.

Kampfar war die Band, auf die alles zulief, auf die alle gewartet hatten, die alle sehen wollen und kaum einer bisher gesehen hatte. Entsprechend hochgesteckt war die Erwartungshaltung. Auch bei meinen Kolleginnen und mir, die wir Kampfar im Februar schon mal in hervorragender Form in Arnheim/Niederlande gesehen hatten.
Wie auch dort, so konzentrierte sich die mit stimmungsvollen Intro eröffnete Bühnenshow ausschließlich auf den nietenbewährten Sänger Dolk, der zu kalter Nacht mit freiem Oberkörper echte nordische Härte zeigte. Voller Energie, Tatendrang und sehr charismatischen Bewegungsmustern wurden beinahe alle wichtigen alten Songs unters Volk geworfen, dass es eine blanke Freude hätte sein können. Auch die zwei Stücke („Ildverden“, „Gaman Av Drømmer") des kommenden Albums wurden recht stimmig ins Gesamtprogramm eingeflochten und boten durchaus Anlass zur Vorfreude. Dennoch gewann man den Eindruck, dass die richtig große Begeisterung nicht aufkommen wollte. Sicherlich - gebangt und geklatscht wurde und direkt unzufrieden ist nach den abschließenden Bandhymnen „Norse“ und der Zugabe „Hymne“ keiner nach Hause gegangen, aber der ganz große Wurf war es dann auch nicht.
Das lag zum einen daran, dass die kurzhaarigen Saitenbeauftragten und mittlerweile zu festen Bandmitgliedern erhobenen Mannen Goryon und Thomas weder Ausstrahlung, noch Bewegungsdrang haben und damit quasi nullwertige Bühnentauglichkeit besitzen. Das auszugleichen, fiel auf der großen Bühne auch einen wie Dolk schwer. Entscheidender war aber noch, dass nach wirklich jedem einzelnen Stück eine Pause folgte, in der der gute Dolk zähnefletschend und zungestreckend mit einem Publikum kommunizierte und sich feiern lies, das viel lieber sofort wieder mit einem Totschläger penetriert worden wäre. So ging eine Menge der Dynamik verloren, die die Musik der Band ausmacht und lies Pausen entstehen, die mit zunehmender Anzahl stimmungstötend wirkten. Und wie man mit einer gerissenen Saite verfährt, hätten sich die Jungs besser mal nachmittags bei Atanatos zeigen lassen sollen…
Das mag jetzt reichlich negativ klingen, doch je höher die Erwartungen sind, desto schwerer sind diese nun mal zu erfüllen. Nein, summa summarum kann man von einem guten Gig einer sehr guten Band sprechen, von der aber viele noch mehr erwartet hätten. Kollegin Sissy und ich waren und sind zumindest übereinstimmend der Meinung, sie in Arnheim schon besser gesehen zu haben. Doch für all jene langjährigen Fans, die Kampfar das erste Mal zu Gesicht bekamen, gab es eigentlich keinen gravierenden Grund unzufrieden zu sein.
(Lone Wolf Winter)


Sno…’s Fazit: Trotz des schlechten Wetters am Samstag war die Stimmung auf dem UMM Metal Maniacs Open Air 2005 ausgelassen! Die 700 bis 800 Anwesenden ließen sich den Spaß nicht verderben, auch wenn sich, vor allem am Samstag, leider wenige im Regen vor die Bühne trauten. Ansonsten waren viele Bangwütige anwesend, welche sogleich bei der ersten Band loslegten! Highlights waren für mich Enthroned und Koldbrann, gefolgt von Mortuary Drape. Bei Menhir kann ich die Meinung von Lone Wolf Winter leider gar nicht teilen. Die Musik der Thüringer trifft überhaupt nicht meinen Geschmack. Kampfar enttäuschten mich leider ebenfalls, da ich sie auf der Mini-Tour Anfang 2005 wesentlich besser fand. Nichts desto trotz steht meinem erneuten Erscheinen beim UMM 2006 nichts im Wege! Dank an Roter und die Bitterfelder Metal Maniacs für eine gelungene Organisation, sowie ein gelungenes Festival!

Stinas Fazit: Zunächst ein dickes "Fuck you!" an den Wettergott. Die sintflutartigen Dauerregenfälle am ersten Tag, die ohne Pause bis in die frühen Morgenstunden des zweiten Tages andauerten, versauten uns den Samstag schon ganz schön. Daher war es mir auch leider nicht möglich, alle Bands zu sehen. Dies sollte sich am nächsten Tag glücklicherweise ändern. Das kleine, aber feine Festival (die Anzahl der Tickets war auf 666 Stück limitiert) konnte mit einem hochkarätigen Underground-Billing aufwarten, meine persönlichen Favoriten waren Koldbrann, Kampfar, Enthroned und Menhir (wobei ich letztere auch schon mit besserem Sound erlebt hatte).
Neben dem mit 1,50 pro 0,5 Liter äußerst preiswerten und erstaunlich leckeren Bier (da können sich die großen Festivals mal ein Scheibchen abschneiden) gab es in der Nähe der Bühne zwei Fressstände und ein relativ großes Bierzelt mit Bänken. Der Campingplatz war groß genug, nur die Anzahl der Dixi-Klöchen war zu gering. Unten gab es nämlich keine, was bei hohem Bierkonsum nicht gerade von Vorteil war. Trotz des wechselhaften Wetters alles in allem ein nettes Festival. Geile Bands und Party bis in den frühen Morgen! Bis zum nächsten Jahr!


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