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Und wieder einmal war es soweit. Die kaputten Maniacs der Bitterfelder Festung haben zur alljährlichen Konkurrenzveranstaltung des WGT in Friedersdorf eingeladen. Namentlich dürfte es den meisten von Euch als Festung Open Air bekannt sein.  Endlich war also wieder Pfingsten und ja auch in Friedersdorf feierte man ein weiteres Mal einen der höchsten Feiertage im metallischen Kalender. Los ging es für mich dieses Jahr am Freitag früh, als wie ausgemacht meine Ulmer Lieblingskrankenschwester pflichtbewusst und überpünktlich an der Tür um Einlass bettelte...

Nun galt es allerdings noch die Zeit bis zur Zugfahrt zu überbrücken also wurde erstmal ein wenig Mitbringselzeuch durch die Patschehändchen gereicht, auf das es beim jeweils anderen in ebenso guten Händen ist. Kurz entschlossen nahmen wir dann doch noch mal im Auto platz, um für den Abend ein typisch deutsches Gericht, sprich Rouladen mit Rotkohl, zuzubereiten. Allein das Schmoren war schon ein Happening, stand doch die Küche und der Flur in einem Dunst als hätte man nach einem Alkoholschiss vergessen die Klotür nach getaner Arbeit zu schließen. Egal, geschmeckt hat es trotzdem außer das die Kehle brannte aber dem kann man ja wunderbar durch ein paar Flaschen glasummanteltem Lebenselixier entgegen wirken. Gesagt, getan. Wir beschlossen dann aber den Abend nicht allzu lang werden zu lassen, schließlich hieß es zu nachtschlafender Zeit aufstehen und Zug fahren.

Pünktlich schrie dann auch Rock´n´Rolf aus den Boxen um mit seiner unnachgiebigen Art darauf hin zu weisen, dass nun die Zeit des Aufstehens erreicht sei. Schnell nen Kaffee, noch mal duschen und ne Kippe und schon waren wir startklar. Der Baldster ließ es sich natürlich nicht nehmen noch eben zwei Semmeln unseres Reiseproviants zu verzehren und so mussten wir mit vier Semmel, vier gekochten Eiern und 12 Flaschen Bier auf der homersche Odyssee. Hat aber alles so weit funktioniert bis auf das wir in München unser Abteil nicht finden konnten aber ein ordnungsliebender Hartz IV Empfänger erklärte uns freundlicher weise die Wagenaufstellung. Herrlich, prollend in der ersten Klasse sitzen, Dünnschiss labern und die Hirsen vernichten. Gut dass wir Platzkarten hatten, denn in Nürnberg stiegen die ganzen Club-Fans ein, die nach Berlin zum DFB-Pokal Finale wollten. Leute mit denen kann man richtig geil Spass haben. Es waren zwar im Mitropa-Wagen einige Freaks dabei wo wir uns sicher waren, dass die das Spiel niemals erleben würden aber sei es drum.

In Jena stieg dann Tom Warrior zu, der sich auch nach flehen und betteln unsererseits nicht dazu bringen ließ uns noch ein paar Bierchen zu besorgen…jaja Stundenten, niemals Zeit und immer erschöpft vom Nichtstun heehee. Endlich Leipzig, Juchhuu endlich Grufties sehen. Gut viel gesehen haben wir nicht, schließlich stand der Anschlusszug schon und wir brauchten unbedingt noch Bier. Rein in die Bimmelbahn und ab dafür. Eine sichtlich amüsierte Dessauer Studentin musste uns dann auch bis Bitterfeld ertragen aber hey, hat se wenigstens mal was im Wohnheim zu erzählen. Die Fahrt nahm ihr Ende und eine herrlich prall glühende gelbliche Kugel empfing uns am Bahnhof. Kaum das wir den Fuß auf feste Erde stellten und der Geruch und Bier, Schweiß und Metal in der Luft lag, wurden alle guten Vorsätze, von wegen „nein wir trinken diesmal nur Bier“ über Bord geworfen und jeder durfte eine Runde Kümmerling im Killer-Bahnhofsshop löhnen. Jetzt aber erstmal ins Hotel und schön machen. Der Saft lief uns jetzt schon in die Ritze also war auch noch ein schnelles Duschen angesagt. Sollte ja vom Hotel nicht so weit zum Gelände sein, also ging es zu Fuß weiter. Die blödeste Entscheidung an diesem Wochenende. Die Sonne trieb uns das salzige Wasser den Rücken entlang und es war weit und breit nichts vom F.O.A. Gelände zu sehen. Dann läuft man dann im eigenen Saft stehend an der Strasse entlang und sieht die ganzen Bratzen schön am See liegen. Und wieder einmal die Frage, wer sich eigentlich als Erster die „Farbe“ Schwarz für uns Metaller hat einfallen lassen…widerlich.

Gut sei es drum, 10 Kilo leichter aber gewillt den Flüssigkeitshaushalt schnellstmöglich wieder auf Vordermann zu bringen ging es dann auf das endlich erreichte Festival Gelände. Viel war noch nicht los und wir hatten noch genug Zeit um mal kurz die Merchandise-Lage abzuklären. Bis auf ein wenig Pentacle war aber in diesem Moment nicht aufzutreiben und da ich der einzige war, der ne Platte mit sich rum tragen durfte, bin ich mal schnell auf nen Abstecher zu Angels Auto, um das Teil zu verstauen. Dort angekommen wurde mir durch seine Freundin Claudia auch gleich offenbart, dass man nach dem Anael Auftritt auch gleich wieder verschwinden würde, da man daheim den Schlüsseldienst benötigen würde und die fleißigen Handwerker bekanntlich Samstag doch noch billiger sind als Sonntags. Ich bin dann also mit Claudia wieder vor in Richtung Bühne, immerhin sollten Anael gleich beginnen. Vor der Stage wurde ich schon von Baldster mit einer Hirse empfangen und wenige Augenblicke später ertönte auch schon das Intro. Absolut geiler Auftritt, auch wenn sich wohl noch nicht jeder hinreißen ließ vor die Bühne zu kommen. Ich muss allerdings sagen, es war der Auftritt, bei dem mir die Stücke des aktuellen Albums „on wings of mercury“ am besten gefallen haben. Die Stücke sind sicherlich nicht gerade die einfachsten, um sie live umzusetzen aber das hat echt wie der Arsch auf den Eimer gepasst. Schade nur, dass sie keine Zugabe gespielt haben, auch wenn wir vor der Bühne bis zum blutigen Auswurf danach geschrieen haben. Nach Anael wollten wir erstmal Pause machen, wir sind schließlich auch nicht mehr die Jüngsten und das Bier war ja förmlich verdunstet, so dass wir uns wieder in Richtung Schenke trollten um die Kehle mal wieder mit Flüssigkeit zu benetzen. Baldster konnte es sich freilich nicht nehmen lassen schon wieder an seiner Anmachtechnik zu feilen aber das Ganze natürlich nicht ohne die tatkräftige Unterstützung eines gewissen prosatanosischen Fellprüglers. Wir haben uns dann doch noch mal in die Merch-Hölle begeben und haben doch tatsächlich einiges an Euros liegen lassen. Jetzt wollten wir aber das Zeug erstmal ins Hotel bringen und diesmal, ob der bekannten Wegstrecke, sollte das Ganze mit dem Taxi von statten gehen. Auf dem Weg zur Tankstelle haben wir noch kurz bei Mellhammer, Bötsch und den mitgereisten Nürnbergern halt gemacht um dort bei der Alkoholvernichtung zu helfen.

An der Tankstelle schließlich konnt ich es mir nicht nehmen lassen mal eben schnell ein „Dick, Prall und Rund“ Magazin zu erstehen, welches allein durch seine Kontaktanzeigen glänzte, waren die unrasierten Pelze doch alle unscharf gemacht worden, hey aber was soll´s wer schaut bei solchen Eutern auf die Dreiecke zwischen den säulenartigen Beinen. Das Taxi kam und wir mussten uns auch gleich erkundigen, wo in Bitterfeld das Rotlichtviertel ist, in der Hoffnung dort noch ein wenig Geld zu verschleudern aber der nette Herr erklärte uns, dass wir zum Beischlafen bis nach Halle oder Leipzig fahren müssten, was unsere Vorhäute äääh Vorfreude aufs empfindlichste schädigte, so dass wir uns erstmal von diesem Plan verabschiedeten. Wieder zurück am Gelände wurde erstmal mit Kennerblick durch die oben erwähnten Personen eine fachliche Auswertung der dargebotenen Fettleibigkeit vorgenommen, wobei ich wohl der einzige war, der den Oralverkehr mit einer zahnlosen Rentnerin bevorzugt hätte…was soll´s die Geschmäcker sind halt verschieden und der Pegel war es mit Sicherheit auch. Wir sind dann also nach unserer Alkohollektüre vor in Richtung Bühne vor und auf dem Weg dorthin kam uns der Eismann wie gerufen. Es war schon ein herrlicher Anblick, wie die evil true satanic black wearing maniacs alle auf das Läuten des VW-Busses reagierten. Kaum das man sich versag, war eine schwarze Traube um den Eisspender versammelt und man ließ es sich gut gehen. Wir sind dann, wie sollte es auch anders sein am Bierstand hängen geblieben aber die Streifen waren ja schon bezahlt, was soll also der Geiz. Vor die Bühne konnten uns eigentlich erst wieder Denial of God, die mit ihrem „horrors of satan“ ein absolut herrliches Release auf die Horden losgelassen haben locken, dessen Darbietung auch live nichts zu wünschen übrig lies. Herrlich, vorher müssen die Dänen noch bei Vedes gewesen sein oder Toys ´r´ us oder wie man das schreibt, immerhin prangten lustige nackige Babypuppen auf der Bühne. Killer. Man hätte sich eigentlich nur wünschen können, dass es schon etwas dunkler gewesen wäre, dann wär das mit der brennenden Bibel sicher noch besser gekommen. Absolute Spitze der Auftritt. Danach der Live-Abschnitt eigentlich abgeschlossen und wir machten auf dem Absatz kehrt in Richtung Tresen. Ich ging dann noch ein wenig im Alkoholrausch spazieren und wie es der Teufel so will habe ich bei meiner Rückkehr dank des alkoholischen Tunnelblickes nichts und niemanden mehr erkannt. Scheiße, was mach ich jetzt. Ich bin dann so ganz langsam in Richtung Hotel gelaufen, wobei ich unterwegs noch mal liegender Weise pausiert habe. Glücklicherweise hatte ich den Zimmerschlüssel, so dass ich zumindest nicht vor verschlossener Tür stand.

Blöd nur, dass Bald kein Handy mit hatte, somit konnt ich ihn nich erreichen. Gut die Nacht war sehr unruhig und irgendwann am Vormittag, während ich mich mit Xena berieseln liess, klopfte es an der Tür und Bald und Tom standen vor der Tür. Jetzt war also erstmal gemütliches Abasseln angesagt und der Kampfschrei bereits erwähnter Kriegerin sorgte für allgemeine Belustigung im Hotelzimmer. So gegen frühen Nachmittag erkundigte sich Bald noch mal bei der Telefonauskunft ob es in Bitterfeld auch wirklich keine Rotlichtmeile gibt und ja es stimmte tatsächlich. Egal, mussten wir also doch schon früher auf das Gelände zurück und man schwor sich, sich diesmal nicht wieder aus den Augen zu verlieren. Wie es sich gehört, sind wir wieder mit dem Taxi vorgefahren und eigentlich gab es an diesem Sonntag nur Pentacle und Bullet auf dem Plan. Man konnte es also gemütlich angehen lassen. Erstmal wurde wieder was zum „Dran festhalten“ gekauft und dann harrte man der Dinge die da noch kommen sollten. Wir genossen die auftretenden Bands aus gebührendem Abstand und erst als sich Pentacle anschickten das Open Air zu entern, mussten auch wir etwas näher an das Geschehen herantreten. Es ist immer wieder faszinierend, was Wannes und Co live auf die Beine stellen. Das Pentacle für den Liveauftritt leben merkt man spätestens an der guten Laune, die Wannes da oben stehend ausstrahlt. Deutsche Ansagen, Frage und Antwort Spielchen mit den ausgehungerten Fans und ein geniales Set, wo selbst Titel aus den Anfangstagen nicht ausgenommen wurden.

Nach dem Auftritt noch kurz mit Wannes gelabert und dann seinem Aufruf folgend auch gleich noch ein Shirt erstanden, was resümierend eigentlich der Zeitraum nach dem Auftritt der Holländer darstellt. Nun hatten wir aber wirklich Zeit, sehen wollten wir nur noch Bullet, die den Sonntag mit ihrem alkoholic heavy metal abschließen sollten. Als der Bus endlich eintraf, war es so, als ob das achte Weltwunder mitten in Friedersdorf parkt. Ich möchte nicht wissen, wie viel Maniacs sich vor dem Bus posend haben ablichten lassen. Wir haben es dann doch vorgezogen mal die Schnapsbar oder eher das Clubhaus zu inspizieren um dort eine TÜV geprüfte Bierverkostung vorzunehmen. Also unseren Segen hat die Spelunke, richtig geil gemütlich, herrliche Musik und überhaupt eine feine Atmosphäre da drin. Nach unserem Umtrunk unter Dach sind wir dann wieder vor zur Bühne um Bullet unsere Ehrerbietung zu machen. Hammer, rote Röhren, ein Sänger bei dem man alles vermutet, nur nicht so eine Stimme, die einem ungewollt Brian Johnson oder Udo in die Birne treibt. Bald und ich waren uns einig, dass der ganze Tag mit Heavy Metal Dröhnung auch geil geworden wäre. Ich glaub bei Bullet konnte keiner den Kopf still halten geschweige denn die Arme still an den Seiten ruhend hängen lassen. Es war ein einzig dicker Haufen gröhlender und ausrastender Metaller vor der Bühne…Killer. Mit leichtem Kopf und schwerem Genick hieß es für uns nach Bullet aber Abschied nehmen. Wir haben uns also wieder in so ein gelbes Auto gesetzt und uns ins Hotel bringen lassen. Nach einer kurzen Auswertung fielen wir auch in einen tiefen, leicht alkoholisierten Schlaf.

Am Montagmorgen hieß es dann für uns einen letzten Abschiedsgruß in eine Bitterfelder Schüssel zu setzten um uns kurz darauf das mit gekaufte Frühstück munden zu lassen. Wir haben uns dann auch recht zügig aus Bitterfeld verabschiedet und haben die Zeit bis zur Heimfahrt in Leipzig verbracht, wo wir uns noch einmal die Grufties anschauen durften und nicht zu vergessen natürlich auch den Aufschwung Ost heehee. Im Zug saßen wir dann wie zwei 60 jährigen Frührentner und wir waren froh als der Heimathafen endlich durch die Lautsprecher aufgerufen wurde. Gut es gab dann metallike noch Pizza aber schon Tribut zollend an die letzten Tage leider nur Tee dazu. So haben wir das diesjährige Open Air der Festungskrieger wieder einmal gut überstanden und wir könne ruhigen Gewissens sagen „nächst Jahr wieder.“ Und wie immer noch Grüße an Bald, Tom, Angel of Doom, Claudia, Sebastian, Pri, Seraph, Schmier, Mellhammer, Bötsch und die Nürnberger Gesandten, Wannes und Alex und den freundlichen Eismann.

Thrash ´till BLACK

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