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FOA.2007 | BLOODDAWN.DE


Das Festung Open Air dürfte mittlerweile einer recht breiten Schicht ein Begriff sein. Und das zu Recht, denn die United Metal Maniacs haben mit dem Festival eine erstklassige Veranstaltung auf die Beine gestellt.
Abseits aller Trendbewegungen wird im fernen Bitterfeld stets ein vorwiegend old-school-lastiges Billing geboten, und das in einer betont underground-freundlichen Atmosphäre..

Wo sonst zahlt man für einen halben Liter (!) gutes (!!) Bier sagenhafte 1,50 Euro?! Da kann man getrost seinen eigenen Biervorrat gering halten und dafür auf dem Gelände einen trinken gehen, ohne nach einem Tag bankrott zu sein. Wenn das nicht mal eine fanfreundliche und unkommerzielle Einstellung ist!

Am Gelände selbst halt sich im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig etwas geändert. Gegen ein Müllpfand von 5 Euro (keine Camping- oder Parkgebühren) wird ein guter Zeltplatz direkt am Gelände geboten, und auch selbiges kann mit einer guten und preiswerten Auswahl an Fressalien und Händlern aufwarten. Die überschaubare Bühne liefert natürlich keinen Hammersound, hat allerdings im Vergleich zu so einigen anderen Festivals einen überzeugenden Klang geliefert.

SAMSTAG, 26. Mai 2007

Nach einer absolut apokalyptischen Fahrt (wenn man diese denn aufgrund der abartigen Staus überhaupt als solche bezeichnen kann) trudelten wir am Nachmittag endlich in Bitterfeld ein. Dies leider deutlich später als geplant, und so war die erste Band, die ich mir wirklich anschauen konnte, HORNED ALMIGHTY. Die Dänen wollte ich eigentlich sehr gerne genauer sehen, aber die obligatorischen allseitigen Begrüßungen haben leider immer ein Ohr beansprucht. Das, was ich mitbekommen habe, wirkte auf jeden Fall sehr gelungen. Doch erst ADORIOR konnte ich endlich einmal live richtig erleben. Hierauf hatte ich mich mit am meisten gefreut, und diese Vorfreude sollte auch nicht enttäuscht werden. Ganz im Gegenteil, Frontfrau Melissa hat schweinemäßig auf den Putz gehauen und einen sehr starken Auftritt hingelegt, der für die bis dato größte Menschenansammlung vor der Bühne sorgte. Thematik und Optik der Band dürften weitgehend bekannt sein, und so war es kein Wunder, dass ordentlich die Fetzen flogen. Auffällig war, dass die Briten auf der Bühne thrashiger klangen als auf Platte.

Dass DENIAL OF GOD bei relativ hellen Lichtverhältnissen spielen mussten, war natürlich schade, aber in der Sommerzeit lässt sich das anders kaum hinbiegen. Mit "The Horrors Of Satan" haben die Dänen ein richtig geiles Album hingelegt, das auch live wuchtig rüberkam. Ein wirklich starker und atmosphärischer Auftritt. Atmosphärisch sollte es auch mit FORGOTTEN TOMB weitergehen. Wie ich es bereits live miterlebt hatte, ist die Truppe optisch zwar etwas, äh, gewöhnungsbedürftig, aber über mangelnde Stimmung kann man sich keineswegs beklagen. Die Liedauswahl war sehr gut und wurde energievoll und emotional in der sich senkenden Dunkelheit rübergebracht. Die darauf folgenden Headliner LORD BELIAL habe ich dann nur noch am Rande mitbekommen. Ob da wohl Alkohol mit im Spiel war?? Im Vorfeld hatte ich mich gewundert, dass die Schweden den Samstag headlinen würden, denn sonderlich stark fand ich das bisherige Material der Band nicht, insbesondere das neue "Revelation". Vielleicht lag es ja daran, dass ich an dem Tag so schnell müde geworden bin… unmöglich, dass der White Russian dafür verantwortlich war.

SONNTAG, 27. Mai 2007

Am folgenden Tag waren viele Leute schon erstaunlich früh auf den Beinen, was wohl an der zeitig nervenden Sonne lag. Beklagen konnte man sich ja nicht, denn die vorhergesagten heftigen Unwetter im Osten blieben glücklicherweise gänzlich aus. Nur am Sonntag nieselte es dann und wann, was angesichts der schwülen Temperaturen aber eine willkommene Erfrischung war.

Mein musikalischer Einstieg waren VICTIMIZER. Die Vorgänger STIGMATIZED habe ich aufgrund einiger Unterhaltungen kaum mitbekommen. VICTIMIZER jedenfalls legten ziemlich straighten klassischen Thrash hin und holten sich zwischendurch den Flo von BETRAYED auf die Bretter, der sich das Mikro schnappte und mit Sänger Killheiler im Duett die Bühne unsicher machte. Schwärzer gefärbten Thrash gab es daraufhin auch mit dem DESTRÖYER 666 Projekt RAZOR OF OCCAM. Die Aussies verfügen ja definitiv über die entsprechende Erfahrung, um für keine Enttäuschungen zu sorgen, und das sollte sich auch in Bitterfeld nicht ändern.

Aus irgendeinem Grunde habe ich PENTACLE und SKYFORGER verpasst, die ich mir eigentlich beide ansehen wollte. Aber da man sich zu oft irgendwo verlabert, habe ich das schlichtweg verpennt. Was soll′s, beide habe ich eh schon zu Genüge gesehen, was nicht auf ARCHGOAT zutraf. Die sympathischen Urgesteine zelebrierten ihren unheiligen Kult mit gnadenloser Wucht und ich kann ruhigen Gewissens behaupten, dass dies der beste Auftritt des Festivals war. Was für eine Show… sehr geil! Nachdem ich die Truppe zuvor schon mehrmals verpasst hatte, freute ich mich natürlich besonders darauf, und ich verließ den Platz vor der Bühne noch enthusiastischer als zuvor.

Auch wenn ich UNPURE ursprünglich sehen wollte, waren die finnischen Ziegenpriester die Letzten, die ich gesehen habe. Die komischen Zeitgenossen von DØDHEIMSGARD wollte ich jedenfalls gar nicht sehen. Verzeiht, die heißen ja jetzt DHG – sehr avantgardistisch! Überhaupt kann ich auf den Technobeat-"Black Metal" verzichten, den die Jungs in ihren Schädeln fabrizieren. Da ich mit dem neuren Liedgut von "DHG" rein gar nichts anfangen kann, glaube ich auch nichts verpasst zu haben, denn ich wage doch zu bezweifeln, dass Lieder vom Erstwerk gespielt wurden. Auch die darauf folgenden BULLET waren da so ein Fall für sich (wie war das mit RAM?!), aber angesichts der durchaus vorhandenen Anzahl von old-school Thrashern und Heavy Metallern hatte die Band als abschließende Suff-Untermalung ihre Berechtigung.

Der Rest des Abends verlief dann im Partyzelt und noch später davor sehr gut, über mangelnde Stimmung konnte man sich jedenfalls nicht beklagen. Der durchweg positive Ausklang des Festivals rundete eine wirklich sehr gute Veranstaltung ab, die ich vorbehaltlos weiterempfehlen kann. Das kleine Festival zählt mittlerweile zu meinen Favoriten und hat definitiv Zukunft! Die letzten Worte seien der Hoffnung gewidmet, dass der ARCHGOAT-Schlagzeuger mittlerweile wieder in seiner Heimat ist und seinen Job noch besitzt…

www.blooddawn.de (Gevatter)

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